Malern und Streichen


Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Ganz egal ob Sie ein klassisches Weiß oder kräftige Farbtöne verwenden möchten – Sie können Wände zügig und effektiv streichen, wenn Sie die Arbeiten sorgfältig planen und durchführen. Die folgende Anleitung beschreibt Ihnen schrittweise, wie dies gelingt.

         

Raum und Farbe

Als erstes sollten Sie sich Gedanken über das neue Raumkonzept machen. In welcher Farbe wollen Sie streichen? Möchten Sie alle vier Wände einheitlich oder nur Teilabschnitte farbig gestalten? Welche Atmosphäre soll der Raum ausstrahlen? Helle Farben wie Rot und Orange lassen ein Zimmer warm erscheinen und machen aktiver. Dunklere Farben wie blau oder grün strahlen Gemütlichkeit aus und wirken beruhigend. Sie sollten auch berechnen, wie groß die Fläche ist, die Sie anstreichen möchten. Nur so können Sie sichergehen, dass Sie genug Farbe kaufen.


Das richtige Werkzeug verwenden – für den perfekten Anstrich

Checkliste:

  • Pinsel
  • Farbrolle
  • Teleskopstange
  • Abstreifgitter
  • Farbe im richtigen Mengenmaß
  • Kreppband
  • Malervlies oder alte Decken
  • Schutzkleidung
  • Ggf. Grundierung
  • Ggf. Spachtel
  • Ggf. Spachtelmasse


Bevor die Wand gestrichen werden kann muss der Raum vorbereitet werden

Farbexperten-Tipp zu Möbeln: Um an allen Wänden gut arbeiten zu können, sollte der Raum vorher unbedingt komplett leergeräumt sein.. Sperrige Möbel können Sie alternativ einfach in die Mitte des Raumes schieben. Abdecken mit Folie darf nicht vergessen werden.


Abkleben

Die Fußleisten, Fenster- und Türrahmen sind vor dem Streichen mit Kreppband abzukleben und der Fußboden mit Malerfolie, Malervlies oder alten Decken auszulegen. Spezielle Malerfolien mit Klebestreifen sparen einen Arbeitsschritt ein. Alle Steckdosen und Lichtschalter werden abmontiert und/oder mit Malerband sorgfältig abgeklebt. Achtung, den Strom unbedingt abschalten! Ziehen Sie Kleidung an, die schmutzig werden darf, denn Farbe geht schwer aus Textilien heraus.

        

Wände vorbereiten

Vor dem Streichen ist zu überprüfen, aus welchem Material der Untergrund ist. Das ist mit ausschlaggebend dafür, welche Farbe überhaupt benutzt werden kann.

In den meisten Wohnungen klebt Raufasertapete an den Wänden und diese lässt sich sehr gut überstreichen. Sind die Tapeten jedoch alt und in schlechtem Zustand z.B.  durch häufiges Überstreichen, kann das beim Streichen wirklich Probleme verursachen. Wenn die Tapete zu alt ist, besteht die Gefahr, dass die Saugfähigkeit nicht gegeben ist und die Farbe nicht gut aufgenommen werden kann. Dann sollte In diesem Fall die alte Tapete vor dem Streichen entfernt werden..

Wenn  die nackte Wand gestrichen werden soll, sind die Überreste des alten Wandbelages komplett zu entfernen. Alle Unebenheiten sind mi Hilfe von Spachtelmasse auszugleichen.. Je glatter und reiner die Wand, desto besser kommt die Farbe natürlich rüber und schafft ein exaktes und sauberes Bild. Die Wände sind mit einem Besen oder Staubsauger von Staub zu befreien (Spinnenweben nicht vergessen).

Die Saugfähigkeit der Wände ist zu überprüfen, indem Sie mit einem nassen Pinsel darüber streichen. Bei Dunkelfärbung der Wand, hat sie das Wasser aufgesaugt. Dann ist es ratsam, zuerst eine Schicht Grundierung auf die Wand aufzutragen. Man benötigt dadurch nicht so viel Farbe und sie haftet später besser an der Wand.


Wände richtig streichen

Nun kann es endlich losgehen. Die Farbe wird jetzt gut angerührt. Es gilt grundsätzlich: Gestrichen wird immer vom Licht weg. Man beginnt also mit der Wand beim Fenster und arbeitet sich vom Fenster aus vor. Als erstes werden mit einem Pinsel die Ränder und Ecken vorgemalt. Die Farbe darf dabei auch ein paar Zentimeter Richtung Wandmitte aufgetragen werden. Den Pinsel  maximal zwei Zentimeter tief in die Farbe eintauchen, damit in den Pinselborsten nicht zu viel Farbe  haften bleibt. Somit werden beim Streichen Farbnasen vermieden. Für den Eckenanstrich benutzen erfahrene Maler einen langstieligen Eckenpinsel und eine kleine Malerrolle.

Farbexperten-Tipp:  Die Farbe vor dem Streichen mit einem Rührholz oder einem alten Kochlöffel immer gut anrühren.

Dann wird die große Farbrolle zum Einsatz gebracht. Sie wird nach dem Eintauchen in den Farbeimer auf dem Abstreifgitter abgerollt. Dann wird die aufgenommene Farbe gründlich auf die Wand aufgerollt. Dazu bewegt man die Rolle zuerst kreuz und quer, um die Farbe gleichmäßig auf dem Flächenabschnitt zu verteilen. Es ist zu beachten, dass die Rolle nicht zu fest aufgedrückt wird, damit sie nicht zu viel Farbe auf einmal abgibt. Anschließend noch einmal die Fläche von oben nach unten abrollen, damit der Anstrich einheitlich aussieht. Noch im nassen Zustand muss die Farbe in der Ecke mit dem großen Farbroller überarbeitet werden. Man verhindert auf diese Weise (Nass-in-nass) Farbränder.

Sobald die Wand fertig gestrichen ist, sind die Kreppbänder sofort abzuziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Farbe bereits getrocknet ist, können sich ansonsten Teile der Farbe mit dem Klebeband von der Wand lösen.


Die Farbe richtig trocknen lassen

Farbexperten-Tipp: Nach dem Streichen sollte der Farbe  ausreichend Zeit gegeben werden. Auch wenn Streifen während des Trocknens sichtbar werden oder die Wand scheckig erscheint, darf jetzt nicht noch einmal drüber gestrichen werden. Das endgültige Resultat wird erst nach dem kompletten Durchtrocknen (das kann durchaus bis zu 24 Stunden dauern) erkennbar.

Achtung: Wer versucht, Teilabschnitte der Wand während dieser Phase nochmal zu streichen, trägt in diesen Bereichen Farbe doppelt auf. Fleckige Wände sind das Ergebnis. Aus diesem Grunde muss die Wandfarbe immer erst gut trocknen und bei Bedarf die Wand noch ein weiteres Mal komplett gestrichen werden.